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Ökumene in Fürth

Fürth wurde in der Reformation, wie eigentlich die gesamte Gegend hier, sehr schnell Evangelisch. Dennoch behielt der Bischof von Bamberg noch Besitz in der Stadt. So kam es z.B. zu der eigenwilligen Konstruktion, dass die Stadt über lange Zeit "drei Herren" diente - und in dieser Zeit der Amtsmann des Bischofs von Bamberg der einzige Katholik in der Stadt war.

Als aber weitere Katholiken nach Fürth kamen, wollten sie nicht jeden Sonntag bis nach Nürnberg gehen. Sie feierten ab 1720 im Bamberger Amtshaus den Gottesdienst, wenn gerade ein Pfarrer zur Verfügung stand. Allerdings protestierte der Markgraf von Ansbach gegen dieses „Unwesen“, wie er es nannte. Als er auf Anfragen erfuhr, dass etwa 300 Menschen in Fürth katholisch waren, verbot er 1753 die Messe im Amtshaus, um „die Rettung des evangelischen Gottesdienstes standhaft ins Werk zu setzen.“ Aber schon 14 Jahre später wurde wieder katholischer Gottesdienst im Amtshaus gefeiert.

1824 setzte sich der kgl.-bayer. Bauinspektors Brüger aus Nürnberg durch, der eine Kirche im klassizistischen Stil des in Bayern tonangebenden Architekten Leo von Klenze entworfen hatte. Lange dauerte es, bis die Kirche fertiggestellt war. Im Juni 1824 begann der Bau, erst am 26. Oktober 1828 fand der erste Gottesdienst statt. Die offizielle Einweihung durch den Bamberger Erzbischof erfolgte am 6. Oktober 1829. Die katholische Kirche wurde der Hl. Maria geweiht.

Die Toleranz, die in Fürth schon lange den Juden entgegengebracht wurde, sollte ebenso für die Katholiken gelten. Auch die Protestanten sammelten für die katholische Kirche. Der evangelische Fürther Leonhard Büttner, der einen großen Lottogewinn gemacht hatte, stiftete für die katholische Kirche eine Glocke und ließ an ihr den Satz anbringen: „Aus Achtung für Religion ohne Rücksicht des Glaubensbekenntnisses gestiftet…“. So steht die Kirche ‘Zu Unserer Lieben Frau’ auch für die Toleranz in Fürth.

Erst im 20. Jahrhundert etablierte sich das katholische Leben in der Stadt. Nach großen Schwierigkeiten konnte 1911 zum ersten Mal eine Fronleichnamsprozession, die für das katholische Selbstverständnis wichtig ist, stattfinden. Erst als nach dem Zweiten Weltkrieg die katholische Bevölkerung stark zunahm, wurden die Katholiken als weitgehend gleichrangig angesehen.

Mit der Industrialisierung nahm die katholische Bevölkerung sprunghaft zu. Viele Menschen aus der Oberpfalz fanden in der Industriestadt Fürth Arbeit und siedelten sich hier an.
1818 gab es in Fürth 314 Katholiken, im Jahr 1872 waren es 3124 und im Jahr 1905 gab es bereits 14.930 für die es nur eine Kirche gab.
Deshalb war eine zweite katholische Kirche dringend notwendig. Sie wurde 1908-1910 in der Südstadt, dem ab 1870 angelegten Stadtteil, errichtet. Der Münchner Architekt Hans Schurr baute sie in Formen
des bayerischen, das heißt katholischen Barock. Dieser Baustil weist die Kirche ganz bewusst, fast im
Sinne einer sehr späten Gegenreformation, als katholische Kirche aus. Sie wurde Kaiser Heinrich,
dem Bistumsheiligen Bambergs, geweiht.

Heute wirken Katholische Kirche und Evangelische Kirche in Fürth sehr eng zusammen: Regelmäßige Treffen, Absprachen, eine gemeinsame Konferenz bilden die Basis dieses Miteinanders. Insbesondere das Wirken zum Wohle der Stadt ist beiden Kirchen ein großes Anliegen - hierin wissen sie sich auch eng verbunden mit den Juden und den Muslimen der Stadt.
Viele Kindergärten, Kinderkrippen, Kinderhorte in kirchlicher Trägerschaft weisen darauf hin, ebenso, wie andere Einrichtungen z.B. der Diakonie und der Caritas, die selbst in ihren Bereichen wieder eng zusammenarbeiten.

Anlässlich des Jubeljahres - 1000 Jahre Fürth (2007) - brachten die christlichen Konfessionen ein eigenes "NT in Fürth" heraus; in fast allen Pfarrgemeinden dürfte diese Bibelausgabe des NT noch zu haben sein; wenn nicht, so fragen Sie nach in unserem Katholischen Dekanat.

Evangelisches Dekanat
Das Evangelische Dekanat finden Sie bei St. Michael:

Dekan Jörg Sichelstiel
Dekanatsbüro
Pfarrhof 3
90762 Fürth

Tel  0911 / 76 66 490
Fax 0911 / 76 66 499

E-Mail dekanat.fuerth@elkb.de 
Internet www.fuerth-evangelisch.de